Freitag, 23. November 2007

Sein oder Nichtsein
von Hauke Peters

So es ist,
daß man ist,
was man ißt,
ist man nichts,
ißt man nichts.

Also besser
Allesfresser.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Frischkäserest
von Hauke Peters

Wenn ich mal in Bukarest
vom Buko Frischkäse eß',
ein, zwei Biss, nicht gleich alles,
dann bleibt gewiß, soviel steht fest,
am Ende noch ein Bukorest.

(Ißt man aber lieber Exquisa,
ist das Gedicht gleich unpräziser.
Ungenießbar, ganz und gar,
wird's bei Philadelphia.)

Dienstag, 4. September 2007

Util
von Hauke Peters

Was John Stuart Mill
von uns will,
ist, ohne zu erröten,
erzählen: Das Töten
WENIGER ist zu erstreben,
wenn dadurch VIELE überleben.

Die Theorie
heißt "Utili-
tarismus"
und gewiß muß,
nein, müßte sie,
heißen, wie
man es kennt,
nach ihrem Produzent.

Nur leider gibt's davon
den "Itarismus" schon.

Ob "Util-"
oder "Mill-",
ist eigentlich egal,
denn ohne Qual,
vielmehr Bemühen,
sind die Wörter synonym
zu setzen,
und ihre Werte zu vernetzen:

In Kriegen
wiegen
Leben
VIELER mehr
als eben
WENIGER.

Und trotzdem hört man stetig,
es handle sich um Ethik.

Sonntag, 26. August 2007

Gerade beim Aufräumen wiedergefunden: Ein Klassiker aus dem Jahr 1999.

Nichtige Landung
von Hauke Peters

Helikopter landen mit Nichten
in gut strukturierten Gedichten.

Landet doch mal das Gerät,
steigen nicht gleich Nichten aus,
denn Rotorhub macht Haare kraus,
sie warten bis der Motor steht.

Sonntag, 5. August 2007

Der Berg ruft
von Hauke Peters

Ein Problem, das jeder kennt,
es ist schon ein uraltes:
Arbeit ist das wärmste Hemd -
doch was, wenn mir nicht kalt ist?

Morgens tönt des Tages Werk
mit redlich-süßen Stimmen:
"Geistig Tat ist wie ein Berg,
den es gilt zu erklimmen!"

Bevor ich jedoch losmarschiere,
guck' ich rund um mich durchs Zimmer,
und wenn ich's recht interpretiere,
war der Zustand selten schlimmer:

hier Pizzarest, dort Dosenbier...
wie konnt' ich nur versäumen,
in den letzten Wochen hier
mal richtig aufzuräumen?

Wischen, waschen und polieren,
sammeln, ordnen und sortieren
und nach drei Stunden, Gott sei Dank,
strahlt alles wieder blitzeblank.

Jetzt pack' ich den Schreibkram an!
Doch habe ich auch nichts vergessen?
Genau: bevor es losgehen kann,
braucht der Geist etwas zu essen:

wässern, wenden und panieren
würzen, schmecken, marinieren
und ab in den Ofen rin,
schon sind zwei volle Stunden hin.

Satt und zufrieden muß ich nun,
erst einmal ein Stündchen ruhen
und später dann, nach dem Erwachen,
werd' ich mich an die Arbeit machen...

Doch dann hat sich der Tag geneigt
und mir bleibt nichts als zuzuschauen,
wie der Berg stetig ansteigt,
mit jedem neuen Morgengrauen.

Montag, 2. Juli 2007


Bilderrätsel V '07
von Hauke Peters

Nach so langer Pause ein Rätsel für Freunde der Lyrik.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Also: Lösung posten und Wunschthema vorgeben.
@ Olf: Dein Gedicht zum Thema "Ersatzarbeit" ist in der Mache.



Mittwoch, 9. Mai 2007


Bilderrätsel IV '07
von Hauke Peters

Im wahren Leben, so wird Mann denken,
hat er leider oft nicht ganz so schwer zu tragen.

Richtige Antwort posten,
Thema für ein Gedicht vorgeben
und es vorfreudig erwarten.

Freitag, 27. April 2007

Der Hinni-Holm (ein Epen-Fragment)
nach bekannter Überlieferung bearbeitet von Hauke Peters

Komm und lies gündlich die Stikelkampazuli-Tafel,
Die erzählt, wie er, der Hinni-Holm, durch alle Beschwernisse zog!
Überragend ist er weit voran den Königen, der
Ruhmreiche von schöner Gestalt,
Der heldenhafte Abkömmling von Ukeruk, der stößige Stier.
Er steht voran, ist der Allererste;
Eine starke Kampfkeule, ihr entspringt
Eine wilde Wasserflut, die Steinmauern zerstört.

Der Wildstier Hinni-Holm, der Vollkommene, Ehrfurchtgebietende,
Der da fand die Eingänge in das Gebirge,
Der dürstete nach den Zisternen am Rand des Steppenlandes.
Der die See durchfuhr, das weite, zum Sonnenaufgang hin liegende Meer.
Der die Weltränder ins Auge faßte, überall das Leben spendend,
Der in seiner Stärke gelangte bis hin zum Fernen Nabel des Ukeruk.
Der sprechen könnte: "Ich bin der König!"

Dienstag, 17. April 2007

Wort-Zeuge, Teil I

Neue Rubrik!
Eine Würdigung der Worte, wie sie allein die wahrhafte Wirklichkeit hervorbringt. Da ihr allerdings die Hände fehlen, muß ich eben aufschreiben...

Frau Doktor nimmt einen kräftigen Schluck aus einer Flasche, in der so ein neumodischer Wasser-Wellness-Zitrus-Trank drin ist. Die unerwartete Säuerlichkeit läßt ihren Mund runzeln und unüberlegte Worte formen:

"Da ziehen sich mir ja alle Lippen zusammen!"

Hättest du geschwiegen...

Dienstag, 3. April 2007


Bilderrätsel III '07
von Hauke Peters

Nach einer längeren Pause muß ich jetzt
mal wieder was für die Leser-Blog-Bindung tun.
Also: Lösung posten, Thema vorgeben, dann gibt's ein Wunschgedicht.
Ihr kennt das ja...

Donnerstag, 15. März 2007


Kneipenbesuch 2010
von Hauke Peters

Nachdem sie ein bundesweit einheitlliches Rauchverbot
nicht durchsetzen konnte, denkt die Bundesregierung jetzt über weitaus
umfassendere Maßnahmen im Gaststättengewerbe nach.

Freitag, 9. März 2007


Auf der ständigen Suche nach Fehlern des Ehepartners
versäumten es Dietfried und Helmine,
sich stärker auf ihre Gemeinsamkeiten zu besinnen.

Mittwoch, 7. März 2007

Herr Viets hebt schwer
von Hauke Peters

"Herr Viets, dat sieht so aus, als sei et schwer!"
"Metall... Isset och, aber net sehr."
"Und wenn's dir auffe Quanten fällt, mal theoretisch?"
"Dann wär'n se platt, net so ästhetisch..." -
"Und du würdst janz schön schreien,
könnst net mehr zum Doktor lofen..."
"Müsst ik mir wat von der leihen
und davon 'n' Ticket kofen."
"Für de Bahn oder für'n Bus?"
"Ejal, Viets muß
jetzt weiter jehen."
"Auf Wiedersehen."
"Tschuß."

Samstag, 3. März 2007


Das GlÜh-Ei
von Hauke Peters

...in jedem 4,47. Ei jetzt mit den Strahlemännern
Willi Röntgen, Toni Becquerel und Hermann F.
als lustige Uran-Pellets.

Montag, 5. Februar 2007




Bilderrätsel II '07
von Hauke Peters

Früher war es allein ein Problem der Fischer.
Die moderne Telekommunikationstechnik hat es zu einem Ärgernis
für die gesamte Bevölkerung gemacht.
Auch wenn's jetzt sehr einfach ist,
Prinzip ist Prinzip:
Lösung nebst Themenvorschlag für das nächste Gedicht
per Kommentar abgeben.

Sonntag, 28. Januar 2007

Donnerstag, 25. Januar 2007

Präpositionalgeflügel
von Hauke Peters

Auf dem Hühnchen
drauf das Hähnchen:
"Drin?" -
"Hintern.
Tiefer... höher... jetzt
dazwischen!"

Inmitten dieser Schweinerei
entsteht ganz
neben-
bei ein
Ei.

Sonntag, 21. Januar 2007




Während eine "Pizza Cozze" lediglich aus phonematischer Sicht ungenießbar ist,
hat die "Pizza Cacche" bisher auch lukullisch kaum einen Feinschmecker überzeugen können.



Dienstag, 16. Januar 2007

Einfacher Weg zu wahrhafter Glückseligkeit
von Hauke Peters

Ist man einmal traurig,
denke man sich: "Brauch' ich
wirklich traurig
sein?"

Nein!

Man lasse herzhaft einen krachen,
schon kann man wieder lachen.

Mittwoch, 10. Januar 2007

Manchmal fühlt sich Eduard K. in seinem Beruf als Bankkaufmann humoristisch schlichtweg unterfordert...

Montag, 8. Januar 2007

Irgendwas sagte Erwin, daß das nicht die Nacht werden sollte, die er sich versprochen hatte.

Sonntag, 7. Januar 2007


Bauer Gohmann bestellt seine Felder.

Samstag, 6. Januar 2007

Chor der Tinnitus-Dentisten
von Hauke Peters

Vorsänger:
Weiter, weiter, immer weiter,
von Grönland ins Gebirg der Wiehen...

Tinnitus-Dentisten:
Eiter, Eiter, schlimmer Eiter,
wir sollten ihm die Wurzel ziehen...

Vorsänger:
Wind und Wetter wollen wir trutzen
mit flottem Schritt und strammer Wade.

Tinnitus-Dentisten:
Kind, mal besser Zähneputzen
nach Schoko- und auch Marmelade.

Alle:
Piep, piep, piep,
wir haben uns alle lieb.

Freitag, 5. Januar 2007


Bilderrätsel I '07

von Hauke Peters

Lösung per Kommentar mitteilen
und zur Belohung
ein Thema für das nächste Gedicht vorschlagen.
Toll, oder?

Mittwoch, 3. Januar 2007

Affe, Kaffee, Existenz
von Hauke Peters

Ein Affe gafft seit Tagen schon
direkt auf einen Pott Kaffee.
Woher nur die Faszination? -
Sie nährt sich wohl aus "K" und "e".

"Zwei Lettern mehr, und was ich wär',
hätt' nichts zu tun mit Dingen
wie Bäumeklettern, Bananenverzehr,
behende durch die Äste schwingen.

Existenzieller noch wird meine Pein,
wenn ich daran denke,
wie man mich hieße, wär' ich klein,
nur 'K' trennt' mich noch vom Getränke."

"Äffchen, Käffchen...", so sinnierend,
schaukelt der Anthropoid,
ziellos in die Leere stierend,
bis er eine Taube sieht.

"Was genau bestimmt bei Taube,
ob sie fliegt oder nichts hört?"
Das Tier fällt ab von Ast und Glaube
und ist fortan sehr stark verstört.

Der Kaffee lacht und denkt bei sich:
"Das sind die Hormone!"
Das 'K', das interessiert doch nicht,
und mich nicht mal die Bohne."

kostenloser Counter

Locations of visitors to this page